„ER SCHRIE VOR SCHMERZEN“
Letzten Samstag wurden wir zum ersten Mal auf diesen Streuner aufmerksam. Er spazierte durch Veles Straßen und wurde in vielen Mazedonischen Facebook-Gruppen geteilt. Die Leute waren über den Anblick schockiert und viele wollten helfen, die Kosten für den Tierarzt und die Pflegestelle übernehmen, aber niemand ließ auf Worte auch Taten folgen und so beschlossen wir, dass wir eingreifen und helfen müssen. Unsere Aktivisten machten sich auf die Suche und sie fanden ihn auch. Was sie sahen war schlimmer als erwartet. Der Hund ist stark abgemagert, er hat am ganzen Körper offene, blutige Wunden, die so sehr schmerzen, dass er schreit wenn er sich kratzt. Leider hat der Streuner große Angst vor Menschen, vermutlich weil er aufgrund seiner Erscheinung auf der Straße weggescheucht und misshandelt wurde. Die Aktivisten konnten ihn nicht gleich einfangen und so mussten wir einen Plan schmieden. Sie kehrten jede Nacht zurück um vergeblich nach ihm zu suchen, doch dann, am späten Mittwochabend, erhielten wir einen Anruf. Die Aktivistinnen Ana und Marija fuhren sofort los und schafften es schließlich den Hund mitzunehmen. Einige Einheimische erzählten den Aktivistinnen später, dass der Hund tatsächlich zu den Leuten gehörte, die angerufen hatten und dass sie ihn vor die Tür gesetzt haben. Sie fütterten ihn aber noch, weil er immer wieder zurückkehrte und sie vermutlich Mitleid mit ihm hatten. Der Hund befindet sich jetzt in unserer Obhut. Wir haben ihn Bennie genannt. Unser Tierarzt, Dr. Marin hat ihn untersucht und einige Tests durchgeführt. Leider wurde Bennie positiv auf Ehrlichiose und Anaplasmose getestet. Er hat auch Demodex und ein Bein ist gebrochen. Bennie muss geröntgt werden, ist aber für eine Anästhesie noch zu schwach. Er bleibt vorerst bei Dr. Marin und bekommt Schmerzmittel, Therapien und Antibiotika.
